Es heißt: „Ohne Vergangenheit keine Zukunft“. Kronach hat von beidem jede Menge: Eine über tausendjährige Geschichte und gute Perspektiven.

Kronach hat viele Namen, beispielweise Lucas-Cranach-Stadt, Drei-Flüsse-Stadt, Alte Crana, Perle des Frankenwaldes oder auch Tor zum Frankenwald. Alleine diese Namen zeugen von den vielen Gesichtern, die die oberfränkische Kreisstadt hat. Im Jahr 1003 nach Christus wurde die „Urbs Crana“ erstmals urkundlich erwähnt. Es folgte eine wechselhafte Geschichte, die in den Jahren zwischen 1122 und 1803 durch die Herrschaft des Hochstiftes Bamberg deutlich geprägt war. Tiefe Spuren im Gedächtnis der Stadt haben im Mittelalter Hexenverfolgung, Pest und die Wirren des Dreißigjährigen Krieges hinterlassen. In den Jahren 1632 bis 1634 wurde Kronach mehrmals von den Schweden und von deren deutschen Verbündeten belagert. Dank des strategisch günstigen Stadtaufbaus und der entschiedenen Gegenwehr der Bürger, konnten die Eindringlinge vertrieben werden. Eine besondere Rolle spielten hier die Kronacher Frauen, die mit besonderer Klugheit, mit Mut und, der Legende nach,  mit Hilfe einer „Housnkuh“ die Stadt gerettet haben. Die Tapferkeit wurde vom Bamberger Fürstbischof mit einem Stadtwappen, das von geschundenen Männern als Wappenhaltern gerahmt wird, gewürdigt. Noch heute zeugt das Stadtbild mit seinen historischen Sandstein- und Fachwerkhäusern, den Stadtmauern, Toren, Türmen, Gewölbekellern und nicht zuletzt mit seinem Wahrzeichen, der Festung Rosenberg, von der großen Geschichte. Und auch in ihren Festen und Bräuchen, wie dem historischen Stadtfest  „Crana Historica“, erinnern die Kronacher gerne an ihr Erbe. Geschichte wird hier mit großer Freude lebendig gehalten und gelebt. Dafür sorgt auch der Verein „1000 Jahre Kronach“, der sich umfassend mit der Geschichte der Stadt, mit Kultur und Brauchtum auseinandersetzt. Doch das ist nur die eine Seite.

Kronach – und hier sei ausdrücklich der gesamte Landkreis Kronach erwähnt – ist Standort international erfolgreicher Unternehmen. Die Branchen reichen von Elektrotechnik über Maschinenbau, Automobilzulieferindustrie bis hin zu Glas und Porzellan. Hier finden sich industrielle Weltmarktführer wie das Unterhaltungselektronikunternehmen Loewe, Automobilzulieferfirmen wie die Dr. Schneider Unternehmensgruppe oder Krumpholz, Glashersteller wie die Unternehmen Heinz oder Wiegand, aber auch Spezialisten, die mit aufwändiger Manufakturarbeit unverwechselbare, weltweit gefragte Kostbarkeiten schaffen, so wie die Königlich Privilegierte Porzellanfabrik Tettau oder der Instrumentenbauer Guntram Wolf. Die Holzblasinstrumente aus Wolfs Werkstatt werden von den New Yorker Philharmonikern ebenso geschätzt, wie von ihren Wiener und Berliner Kollegen.

Die Kronacher Industrie ist mittelständisch geprägt. Nicht wenige Betriebe sind inhabergeführt. Vielleicht sind das Gründe, weshalb Kronacher Unternehmen besonders Standort treu und Mitarbeiter orientiert sind. Jedenfalls wird für die Arbeitnehmer – von  „alternsgerechten“ Beschäftigungsprogrammen bis zur Partnerschaft „Schule und Wirtschaft“ – einiges getan. Heimische Unternehmen sind es auch, die künstlerische und kulturelle Ereignisse finanziell und ideell fördern und damit oft erst ermöglichen: Die Kronacher Faustfestspiele, die Errichtung der Freilichtskulptur „Water Fire“ des venezianischen Künstlers Fabrizio Plessi oder Ausstellungen auf der Festung Rosenberg, mit international renommierten Künstlern wie Elvira Bach, Otmar Alt, Ren Rong oder Wilhelm Holderied gehören dazu.

Kunst ist ein bestimmendes Element in der rund 18.000 Einwohner zählenden Stadt im Frankenwald.  Kronach ist ein gutes Pflaster für Kunstschaffende und –freunde. Oberfrankens renommierte Berufsfachschule für Musik ist in Kronach beheimatet. Initiativen wie die Kronacher Sommerakademie oder HolzArt motivieren Profis aber auch Laien, sich künstlerisch zu betätigen. In der Fränkischen Galerie, die auf der Festung Rosenberg angesiedelt ist, sind u.a. einige Werke des berühmten Sohnes der Stadt, des Malerunternehmers Lucas Cranach, sowie Werke seiner Schüler und anderer hochrangiger Künstler wie der beiden Franken Tilman Riemenschneider oder Adam Kraft zu sehen. Cranach zu Ehren findet ein von der Stadt ausgelobter Kunstwettbewerb statt, der sich der Förderung Kunstschaffender unterschiedlicher Genres verschrieben hat. Der Kronacher Kunstverein sorgt mit seinen wechselnden Ausstellungen dafür, dass auch international beachtete, zeitgenössische Kunst nach Kronach kommt. Ein weiteres Projekt des Vereins ist die „Sandsteintriennale“ – eine Hommage an den Kronacher Sandstein. Dieser war in früheren Zeiten gefragter Baustoff und fand u.a. bei der Errichtung von Schloss Herrenchiemsee und auch vom Berliner Reichstag Verwendung. Alle drei Jahre finden sich internationale Bildhauer auf Einladung des Kronacher Kunstvereins auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände ein und schaffen aus riesigen Sandsteinblöcken Kunstobjekte. Eine der, sowohl bei den Kronachern als auch bei Besuchern beliebtesten Skulpturen ist die „Dicke Nixe“ des Fränkischen Bildhauers Peter May. Drall und rund sitzt sie am Ufer der Haßlach, blickt zufrieden lächelnd in die Welt und verströmt dabei innere Ruhe, Gelassenheit und Zuversicht.

Zuversicht ist auch das, was die Regionalmarketing-Initiative Kronach Creativ verbreiten möchte. Sie bündelt die Kräfte von Unternehmen und engagierten Bürgern mit dem Ziel, den Lebens- und Wirtschaftsraum Landkreis Kronach weiterzuentwickeln und Mut zur Eigeninitiative zu wecken. Zahlreiche kreative Projekte hat der Regionalmarketing-Verein rund um Familie, Kultur, Wirtschaft/Arbeit und besonders für junge Menschen erfolgreich etabliert, dazu gehören u.a. ein „Bündnis für Familie“, der Lichtevent „Kronach leuchtet“, die Kronacher Klassik Akademie, der „Service Oskar“ und das Projekt „Arbeit für Jugend“.

Die Jugend ist es, die die Brücke baut, zwischen Tradition und Moderne, die frischen Wind in die Geschichte bläst und sie mit neuen Ideen belebt. So bringen Zigtausende von Jugendlichen jedes Jahr die Festung bei Konzerten wie „Festung rockt“ oder anderen „Freilicht-Disco-Veranstaltungen“ zum Beben. An Abenden wie diesen wird Kronachs Wahrzeichen hoch über der Stadt in den schönsten Farben angestrahlt.

Kronach hat für jeden Geschmack und für jeden Lebensstil etwas zu bieten: Wer Ruhe und Erholung in nahezu unberührter Natur sucht, ist hier im Frankenwald genau richtig. Für Radsportler, Golfer, Ski-Langläufer oder Reiter ist die Region ein Dorado. Wer pulsierendes Leben und Kultur bevorzugt oder sich lieber durch Cafés, Restaurants, Kneipen und Bars arbeitet, der findet hier ein abwechslungsreiches Terrain. Für Arbeitnehmer und Unternehmen ist Kronach ein zukunftsorientierter und prosperierender Wirtschaftsstandort. Jungen Familien wird es hier – auf überschaubarem Raum und mit einem breiten Angebot an Kitas und Schulen – leicht gemacht, Arbeit und Familienleben unter einen Hut zu bringen.

Sabine Raithel